„Wie geht es dir?“ – Comic-Ausstellung eröffnet Raum für Dialog über Antisemitismus, Rassismus und Zusammenhalt

Am 2. Juli 2025 wurde in der Stadtbibliothek Pforzheim die Ausstellung „Wie geht es dir?“ eröffnet – ein gezeichneter Dialog über gesellschaftliche Spaltung, Antisemitismus, Rassismus und den Versuch, in schwierigen Zeiten das Gespräch nicht abreißen zu lassen.

Die Ausstellung entstand nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 – in einer Zeit, in der vielerorts Sprachlosigkeit herrschte. Um dem etwas entgegenzusetzen, führten Comic-Künstler*innen Gespräche mit 60 Menschen, die von Ausgrenzung, Hass oder menschenfeindlicher Ideologie betroffen sind oder sich aktiv dagegen engagieren. Ihre Stimmen wurden in eindrucksvolle, persönliche Comic-Erzählungen übersetzt – bewegend, vielschichtig und zugänglich.

Die Ausstellung wird von der Stadt Pforzheim, der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg und dem Rat der Religionen präsentiert. Sie möchte besonders junge Menschen ansprechen und Raum schaffen für Perspektiven, die nebeneinanderstehen dürfen – ohne einfache Antworten zu liefern, aber mit der Einladung zum Nachdenken und zum Gespräch.

Oberbürgermeister Peter Boch betonte in seiner Begrüßung, dass echte Verständigung nur im Dialog möglich ist – und dass Pforzheim Räume braucht, in denen Vielfalt als Chance gestaltet werden kann.

Der Rat der Religionen Pforzheim, der sich aus einer Initiative lokaler Religionsgemeinschaften heraus gegründet hat, begleitete die Ausstellungseröffnung. Er berichtete, wie es trotz globaler Erschütterungen gelungen ist, in Pforzheim den interreligiösen Dialog aufrechtzuerhalten. Während andernorts Sprachlosigkeit den Austausch zum Erliegen brachte, wurde hier aktiv der Weg zurück ins Gespräch gefunden – getragen von Vertrauen, Offenheit und dem festen Willen zum friedlichen Miteinander.

Mitinitiatorin Julia Kleinbeck erklärte, dass es in der Ausstellung nicht nur um Angst und Leid gehe, sondern auch um Hoffnung und die Frage, was uns verbindet. Die Comics öffnen eine Tür für ehrliche Auseinandersetzung – visuell, emotional und barrierearm.

Die Ausstellung ist bis zum 19. Juli 2025 zu den Öffnungszeiten der Stadtbibliothek zu sehen. Der Eintritt ist frei.