Wir sind dankbar für 75 Jahre Frieden in Deutschland. Aber wir wissen zugleich, dass dieser Frieden zerbrechlich
ist und darum unser Engagement braucht. Gerade in einer Stadt wie Pforzheim, die zahlreiche Religionen beherbergt und in der Tradition des Humanisten Johannes Reuchlin steht, wollen wir den Weg des Friedens weiter beschreiten.
Religionen werden oft als Konflikttreiberinnen wahrgenommen. Leider lassen sich ihre Mitglieder allzu oft instrumentalisieren und religiöser Fanatismus ist Teil unzähliger Gewalt- und Kriegsausbrüche. Dies wollen wir nicht verschweigen, noch wichtiger ist uns jedoch das gemeinsame Nachdenken darüber, wie wir Hass und Gewalt, Intoleranz und Ausgrenzung überwinden können. Wir sind überzeugt davon, dass wir als Mitglieder des Rats der Religionen zu dieser
Überwindung beitragen können.
Darum haben wir die Anregung des Bündnisses „Pforzheim nazifrei” aufgenommen und ein Programm für Pforzheimer Friedenswochen im Jahr nach Kriegsende zusammengestellt, in deren Mitte die Ausstellung „Weltreligionen – Weltfrieden
– Weltethos“ steht. Unter Pandemiebedingungen musste das Programm etwas kleiner ausfallen als geplant, aber wir sind froh, dass wir interessante Veranstaltungen anbieten können. Die im Rat vertretenen Religionsgemeinschaften fi nanzieren selbständig diese Friedenswochen. Ein besonderer Dank gilt Dekan i.R. Hans Martin Schäfer für seine impulsgebende Spende. Außerdem danken wir unseren Kooperationspartnerinnen Stadt Pforzheim, Hochschule Pforzheim, Volkshochschule und Evangelische Erwachsenenbildung.
Mögen diese 1. Pforzheimer Friedenswochen ein Auftakt sein zu vertieftem Nachdenken über Toleranz und Frieden und möge auf ihnen Segen sein.
Christiane Quincke, Tobias Gfell, Mirzeta Haug, Hasan Akbaba
Sprecher*innen Rat der Religionen